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NASA fördert privatwirtschaftliche Tätigkeiten auf der ISS

Die US-amerikanische Raumfahrtagentur will die internationale Raumstation ISS zunehmend für inländische Unternehmen öffnen und privatwirtschaftlich organisierte Astronauteneinsätze unterstützen. Ziel sei es, die ökonomische Nutzung des unteren Erdorbit (weniger als 2000 km über der Erdoberfläche) zu beschleunigen, wie die NASA in einer Pressekonferenz mitteilte.

Firmen werden ihre eigenen Räumlichkeiten temporär mit der ISS verbinden können, indem sie an das Verbindungsmodul „Harmony“ andocken, welches bereits den europäischen und den japanischen Bereich mit der Raumstation verbindet.

Von 2020 an sollen Unternehmen ihre eigenen Astronauten für maximal dreissig Tage auf der Raumstation einsetzen können.

Bereits jetzt bietet die NASA jährlich rund fünf Prozent der eigenen Kapazitäten für kommerzielle Forschungsvorhaben an. Auf diese Weise können Wirtschaftsunternehmen derzeit 175 Kilogramm Fracht ins All befördern lassen; ihnen stehen zudem 90 Stunden Arbeitszeit von NASA-Astronauten gegen Entgelt zur Verfügung. Die Ressourcen werden unter den Interessenten aufgeteilt.

Es sei das erklärte Ziel der NASA, im unteren Erdorbit, in dem auch die ISS kreist, einen eigenen Wirtschaftsraum zu schaffen, heisst es in der Medienmitteilung. Man wolle Unternehmen dabei unterstützen, dort Produktionsstätten zu betreiben oder Dienstleistungen anzubieten, die entweder der Erde oder der weiteren Erforschung des Weltalls zugutekommen. Unter den physikalischen Bedingungen, die unter Schwerelosigkeit gelten, könnten Forscher neue Medikamente entdecken, besonders robuste Materialien entwickeln oder sogar menschliche Organe aus Stammzellen züchten.

In der Zukunft könnten Unternehmen auch ihre eigenen Raumstationen im unteren Erdorbit unterhalten mit damit eine wichtige Basis für die Zukunft der Raumfahrt bieten. Denn 2024 will NASA mit dem ARTEMIS-Programm erneut eine bemannte Mission auf den Mond schicken. Dabei soll auch untersucht werden, ob der Mond womöglich als Zwischenstation dienen kann für die Erforschung weiter entfernter Ziele, zum Beispiel des Mars.

Ein freier Wirtschaftsraum in der Erdumlaufbahn würde es der US-Raumfahrtagentur ermöglichen, Ressourcen und Materialien relativ günstig zu erwerben, anstatt sie unter hohem finanziellem Aufwand selbst zu entwickeln.


Quelle:
https://www.nasa.gov/press-release/nasa-opens-international-space-station-to-new-commercial-opportunities-private

 

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